Musik-Gen im Gehirn

Talent in der Musik - Genetische Liedermacher 

 

"Das Gehirn giert nach Musik" - habe ich einmal in einem Fachartikel gelesen. Auf mich trifft dies definitiv zu, ich liebe jede Art von Musik. 

 

Aber nicht nur unsere Gehirne sondern auch die von den Tieren gieren nach der Musik. Einigen Vogelgehirnen wurde die "Gier" nach Musik nachgewiesen. 

Musikalität

Gibt es musikalische und unmusikalische Menschen? 

Alle sind gleich aber manche besser?

 

Ich habe unter meinen Bekannten beobachten können, dass Musikalität nicht gleich verteilt ist.

Ich wollte die Akkorde von einem Song, der mir gut gefallen hat, nach dem Gehör erkennen und aufschreiben. Jedoch ist mir das selbst nach sehr vielen Versuchen, bei denen ich das Lied immer wieder gespielt und gestoppt habe, nicht gelungen. Ein Schulkollege, der in keine Musikschule oder ähnliches gegangen ist, hat mir dann einfach und schnell die Akkorde aufgeschrieben. 

 

Ich war sehr überrascht, weil ich nicht verstehen konnte, wie er das geschafft hat. Warum hatte er so ein Gutes Gehör?

Viele andere Beispiele, bei Menschen, die ich persönlich kannte, und von denen ich genau wusste, dass die sie keine musikalische Ausbildung hatten, konnten scheinbar mühelos was sie hörten erkennen und nachsingen/-spielen. 

 

Und sogar gute Songs und Melodien konnten einige von ihnen erfinden/schreiben, wie gesagt ohne jegliches Studium o.ä.!  
Wie ist das möglich?

 

Ist hier Zauberei im Spiel?  Gibt es doch musikalische und unmusikalische Menschen?  Das ist ein heikles Thema, da alle immer gleich angesehen werden sollen, was aber jedoch in diesem Fall nicht ganz zutrifft. Dies hat natürlich eine große Auswirkung auf das Erlernen der Musik  und vor allem auf das Unterrichten

 

Es gibt mehrere Mythen auf diesem Gebiet.  

Diesen möchte ich hier nachgehen. Fangen wir zuerst bei den Vögeln an.

 

der genetische Liedermacher - Vogelgesang

Es gibt weltweit viele Singvögel. Sie kommunizieren mit Rufen und Gesang! Singvögel lernen ihre kurzen Melodien auf dieselbe Weise, wie wir Sprachen lernen.  

Der "Gesang" der Vögel besitzt eine musikalische Form. 

Bei einigen Tonreihen lassen sich zumindest ansatzweise harmonische Beziehungen zwischen einzelnen Tönen erkennen.

Die Tonfolgen können aus aus Quarten, Quinten oder Oktaven bestehen. 

 

Unser Gehirn ist dem der Vögel ähnlich, bestimmte Bereiche sind auf bestimmte Funktionen spezialisiert.

 

Es wäre wichtig herauszufinden, ob das Erzeugen von solchen harmonischen Tonreihen von einer bestimmten Fähigkeit verursacht oder auslöst wird.

 

Das Gen FoxP2

 

Verschiedene Experimente mit Vögel zeigten, dass in ihrem Gehirn ein bestimmtes Gen, FoxP2, für diese Fähigkeit verantwortlich ist. Vögel, die dieses Gen nicht in ausreichender Menge besitzen, werden das Singen nicht erlernen können.

 

Das wir Menschen sprechen können, verdanken wir auch diesem  speziellen Gen. 

Die Entdeckung diesen speziellen Gens FoxP2-Protein galt als Sensation: Mutationen in dieser Erbanlage führen beim Menschen zu spezifischen Sprachstörungen. 

 

Zwischen dem Mensch und Singvogel gibt es also Ähnlichkeiten: Beide erwerben ihre  "Sprache" durch Imitation. 

Aktuelle Arbeiten zeigen, dass Menschen sowie auch Vögel das FoxP2-Protein dafür benötigen. 

 

Weiters wurde festgestellt das diese Fähigkeit, Sprechen und Singen zu können, genetisch vererbbar ist.

 

Der Kanarienvogel kann sogar "Variationen" zu einem "Thema" erstellen. Er verändert jährlich nach der Brutzeit den Ruf seiner Melodie. Er experimentiert so mit seinen Tonfolgen, um möglichst große Wirkungen beim Beeindrucken der Weibchen zu erzeugen.

 

Man kann feststellen, dass sowohl bei Menschen als auch bei Vögeln konkrete musikalische Muster/Melodien sowie deren Umsetzung in akustisch vernehmbaren Klang von Generation zu Generation weitergegeben werden. 

 

Die Natur hält an biologischen Details fest, die sich als nützlich erweisen, und passt sie neuen Zwecken an. 

 

Die Singvögel reichen ihre Melodien weiter an ihre Nachkommen. Das entscheidet dann darüber, wer musikalisch oder nicht musikalisch ist

 

Mir fehlt jetzt spontan als Beispiel die Bach-Dynastie ein. Viele Mitglieder und Generationen der großen Bach-Familie waren gute Musiker. Es scheint also, als hätten sie alle eine Gemeinsamkeit vererbt wie z.B eben dieses bestimmte Gen, das für die musikalische Fähigkeit verantwortlich ist. 

 

Talent in der Musik

Kommen wir jetzt also zurück zu musikalischen oder weniger musikalischen Menschen.
Gibt es Sie? 

 

Die Schlechte Nachricht zuerst: Gene steuern wirklich die musikalische Begabung.

 

Ich habe es vorher in dem Beispiel über meine eigenen Erfahrungen schon indirekt beantwortet. Ich gehöre ganz gewiss zu denen, die nicht sehr viel von diesem Gen besitzen. In meiner Familie war niemand Musiker und in meinem Gehirn sind die neuronalen Strukturen nicht sehr gut ausgeprägt. 

 

Es ist also wahr, dass Musiker andere Gehirnstrukturen haben als Nicht-Musiker.

 

Trotzdem ist fast jeder Mensch, mehr oder weniger, musikalisch. Nur ein geringer Prozentanteil  der Menschen haben eine genetisch bedingte Störung und können daher die verschiedenen Tonstufen nicht wahrnehmen. 

 

Wen man aber ein guter Musiker werden möchte muss man viele Hürden nehmen. Eine Voraussetzung ist: der Genpool. Die Forschung nimmt an, dass etwa 40 Prozent der musikalischen Leistungsfähigkeit genetisch bedingt ist. 

 

Um ein/e wirklich gute/r Musiker/in zu werden, braucht es aber noch eine frühe Förderung, gute Lehrer und natürlich Eigenschaften wie  Ehrgeiz, Fleiß und Ausdauer. 

 

Jetzt die gute Nachricht!

 

Jeder kann seine musikalische Fähigkeit um einiges weiter bringen und entwickeln.

 

Ich habe es auch getan, nachdem ich feststellen musste, dass ich nicht sehr musikalisch bin und nicht mühelos das was ich höre aufschreiben kann.  Ich habe angefangen Wege und Methoden zu suchen, weil mich Musik interessiert hat und ich sie verstehen wollte.

 

Zunächst ist es wichtig zu lernen, die Bausteine der Musik, also die Tonstufen, zu hören, unterscheiden und einordnen zu können.

Das Gehör kann man, genauso wie Muskeln, trainieren. Dann wenn das geht, muss man lernen die Musik innerlich zu hören. Das heißt Melodien, die durch Symbole aufgeschrieben sind, sich mit dem inneren Ohr vorstellen zu können.  

 

Gleichzeitig sollten wir innerlich spüren können, was in der Musik vorgeht, wie in einem Film. Es ist sehr hilfreich, wenn man die Struktur eines Musikstücks gut kennt. Dann kann man nämlich im Gedächtnis auch die Struktur des Stücks beibehalten.

 

So kann jeder für sich die Musik viel besser verstehen und ein aktiver Hörer der Musikvorgänge werden, sie bewusster wahrnehmen und anschließend auch produktiv musizieren.

 

Ein Buch-Tipp dazu:

 

Ich möchte ein Buch empfehlen, das diesen Entwicklungsprozess Schritt für Schritt beschreibt und jedem mit einer sehr effektive Methode ermöglicht, den Weg zu verkürzen.

Mit diesem Buch wird wirklich jeder die Regeln der Musik bzw. die Sprache der Musik gründlich kennenlernen.

 

"Musik für alle!" oder "Spielbuch der Musik" für junges Publikum.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Gerd Pölzl (Montag, 16 September 2019 21:32)

    Lieber Janos, ich danke dir für diesen Beitrag. Und ich muss sagen, dass du zu 100% ein Beispiel dafür bist, dass kein Talent und kein Gen dafür erforderlich ist, um musikalisch zu sein oder Musik produzieren zu können. JEDER, absolut jeder kann Musik erlernen bzw. kann ein Instrument erlernen. Ob er dann an die Weltspitze herankommt, ist eine andere Frage. Aber jeder wird es schaffen, bei einem Chor mitzusingen, bei einem Orchester mitzuspielen oder Lieder zu schreiben. Mithilfe deines Buches kann jeder Musik verstehen und innerhalb weniger Tage und Wochen selber Lieder schreiben und sogar zweistimmig. Ich kann auch nicht die Akkorde von Liedern erkennen, ich muss sagen, ich habe es auch nicht geübt. Meine Frau kann Lieder, die sie im Radio gehört hat, nachsingen. Wenn ich das üben würde, könnte ich es auch. Ich habe geübt, Noten nachzuspielen und kann das. Die Bach-Familie hatte das Gen oder auch nicht, aber Bach selber hatte schon als Kind Hunderte von Stunden verbracht, um Noten abzuschreiben, die Komponisten vor ihm geschrieben haben. Es sind nicht die Gene, es ist Übung. Und wenn man einen Konzertpianisten fragt, warum er so gut spielen könne, und ihm sagt, es seien seine Gene. Dann könnte es sein, dass er einen anspuckt und auf die Zehntausenden von Stunden verweist, die er geübt hat. Und das mit System und einem verständnisvollen Lehrer. Liebe Grüße Gerd